Abiturfeier 2020 – Individualität hinter den Einheitsmasken

Dass Corona seit einigen Wochen sämtliche Lebensbereiche durchdringt, mussten auch die diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten des dbb schmerzlich erfahren: Keine Mottowoche, kein Abischerz, kein Abiball. Stattdessen Prüfungsvorbereitung hinter Masken und Prüfungen in der Sporthalle. Schon deshalb hatte der Abiturient Markus Stollberg recht, als er in seiner Abschlussrede sagte, dies sei keine normale Stufe gewesen. Dank feierlicher Zeugnisausgabe in der Sporthalle gab es dann aber doch noch ein wenig Normalität.

Am Anfang standen mal wieder die Masken. So sucht man auf dem Abschiedsfoto vergeblich nach den individuellen Gesichtszügen der Absolventinnen und Absolventen. Dass sich hinter den Masken jedoch eine ganze Menge Individualität verbirgt, machte der nachfolgende Festakt deutlich. Zum ersten Mal zeigte sich das bereits beim Einlauf der Protagonisten in die Sporthalle: Aufrechter Gang mit siegesbewusster Pose, unsicheres Tapsen im (zu großen) Anzug, barfuß im Ballkleid oder lässig mit Umhängetasche. Bereits der kurze Weg durch die Turnhalle zu den coronagerechten Sitzplätzen auf der Tribüne reichte aus, um die vielfältigen Persönlichkeiten des Jahrgangs zu erkennen.

Neben den obligatorischen Zahlen (Durchschnittsnote von 2,8, drei Mal mit Einserschnitt) zog sich diese Individualität auch durch die Ansprachen des Schulleiters Dr. Jörg Weber, der Bildungsgangleiterin Birgit Klute und den Jahrgangsstufenleitungen Theresa Gödde und Jens Heidelberg. Sie alle betonten, dass dies vor allem eine Stufe der unterschiedlichen Charaktere war, unter denen in den letzten drei Jahren dennoch enge Bindungen entstanden sind. Nebenbei ist es der Stufe damit gelungen, einen Teil der Zukunft vorwegzunehmen. Diese sei nämlich nach dem Zukunftsforscher Matthias Horx insbesondere durch eben jene engen Bindungen und durch Digitalität geprägt, so Dr. Jörg Weber in seiner Ansprache.

Dass man sich trotz aller Unterschiedlichkeit auch in vielen Dingen einig war, machte Markus Stollberg in seiner Ansprache deutlich. So habe man sich kollektiv über das Gratis-Essen beim Besuch der Technischen Hochschule OWL gefreut und auch die Stufenfahrt nach Straßburg sei trotz anfänglicher Skepsis und vereinzelter Bettwanzen eine tolle Erfahrung gewesen.

Natürlich gibt es in einer solch heterogenen Gruppe auch Einzelleistungen, die besonders gewürdigt werden müssen. Da wären zum Beispiel die Jahrgangsbesten Wiebke Blume (1,1), Lukas Kramer (1,4) und Kelvin Nwagwu (1,0) oder erneut Wiebke Blume und Kelvin Nwagwu, denen Olaf Müller-Tofall den Abiturpreis Mathematik verlieh, obwohl die Beantwortung der Stichfrage für beide noch eine besondere Herausforderung bedeutete.

Den Abschluss der Feierlichkeiten gestalteten schließlich die einzelnen Klassen, die vertreten durch Markus Stollberg (GA3a), Olivia Menges und Marlon Tappe (GY3a) sowie Wiebke Blume und Niels Schraeder (GY3b) einen unterhaltsamen „Blick hinter die Kulissen“ gewährten und sich auf diese Weise bei Ihren Lehrerinnen und Lehrern bedankten. 

Insgesamt zeigte die Abiturfeier 2020, dass die „Abilanz“ der Abiturientinnen und Abiturienten trotz Corona und nicht zuletzt dank der Individualität hinter den Einheitsmasken äußerst positiv ausfällt.