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Politik-Talk zur Bundestagswahl 2017 im dbb!

Während gesellschaftspolitisch wichtige Themen wie Digitalisierung oder elternunabhängiges Bafög beim TV-Duell zwischen Angela Merkel und Martin Schulz zum Leidwesen der Zuschauer kaum diskutiert wurden, hatten die Schülerinnen und Schüler des Dietrich-Bonhoeffer Berufskollegs am vergangenen Freitag die Möglichkeit, sie direkt mit den Kandidaten des Bundestagswahlkreises Höxter/Lippe; Christian Haase (CDU), Lothar Kowelek (Die Linke), Petra-Rode-Bosse (SPD) und Robin Wagener (B’90 Die Grünen) zu diskutieren.

Im mittlerweile schon traditionellen „Talk im dbb“, der von Michael Düchting moderiert wurde, machten die Schülerinnen und Schüler die Erfahrung, dass Politik gerade in kontrovers geführten Debatten sehr interessant sein kann.
Bereits beim Einstiegsthema, nämlich der Frage nach den Standpunkten der Politiker zur „Ehe für alle“ zeigten sich deutliche Differenzen zwischen den Kandidaten. So begründete etwa Christian Haase seine Entscheidung gegen die „Ehe für alle“ mit der problematischen Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz, während Petra Rode Bosse der Ansicht war, dass „Ehe“ bedeutet, füreinander zu sorgen und füreinander zu stehen, unabhängig davon welches Geschlecht die Personen haben. Auch verdeutlichte sie, dass es bei der „Ehe für alle“ immer noch rechtliche Unterschiede gibt. So seien etwa die Unterschiede im Adoptionsrecht nach wie vor eine Diskriminierung für gleichgeschlechtliche Partner.

Auch zu den Themen Bildung, Ausbildung, Bafög, Rente und Digitalisierung bestand Diskussionsbedarf, wobei gerade letzteres auf besonderes Interesse der Schülerinnen und Schüler stieß.
Die Frage, wie man das System der Bildung (Bildungscloud) allgemein besser digitalisieren kann, sorgte für Diskussionsstoff.
Unter der „Bildungscloud“ versteht Christian Haase, dass man beim Thema Ausbildung und Bildung digital werden müsse. Schülerinnen und Schüler sollten zukünftige Arbeiten Zuhause erledigen können, da in der Schule mehr digitale Angebote zur Verfügung gestellt werden sollten. Auch äußerte er sich wie folgt: „Es sollte eine Kopplung des Arbeitsplatzes geben und man müsse sich generell mehr weiterentwickeln, beim Thema „Digitalisierung“ in Schulen.
Es solle zum Beispiel mehr Angebote für Schülerinnen und Schüler geben, zum Beispiel Whiteboards, IPads und flächendeckendes W-LAN in der Schule, so Haase weiter.

Einige Schülerinnen und Schüler waren zudem der Meinung, dass Bafög elternunabhängig sein sollte. Jeder junge Mensch sollte die Chance haben, Bafög zu beantragen, unabhängig vom Verdienst der Eltern.
In diesem Punkt waren sie sich mit Lothar Kowelek einig, der sich dafür stark machte, das Bafög grundsätzlich zu erhöhen und die Abhängigkeit vom Gehalt der Eltern zu verringern.

Am Ende konnte man sich nicht in allen Punkten einigen, was aber nichts daran änderte, dass die Zuschauer kurz vor der Bundestagswahl ein deutlich klareres Bild von den Ideen der Kandidaten vor Augen hatten.